EINSATZ

Hilfsgüterlieferung nach Haiti

Im Rahmen des EU-Gemeinschaftsverfahrens wurde am 22. Jänner 2010 begonnen, auf dem Flughafen Wien eine Hilfslieferung für Haiti zusammenzustellen, welche Hilfsgüter aus Österreich, Slowenien und Ungarn umfasste. Die Durchführung dieser gemeinschaftlichen EU-Aktion oblag dem Bundesministerium für Inneres.
In diesem Zusammenhang ist am 22. Jänner 2010 nachmittags beim ÖBFV-SG 1.2 das dringende Ersuchen des BMI eingegangen, die Tätigkeit der beauftragten Spedition beim Zusammenstellen und Abfertigen der umfangreichen Hilfsgüter (Zelte, Sanitätsmaterial, Medikamente, Ausrüstung für das mitfliegende ungarische Medizinerteam usw., insgesamt etwa 35 Tonnen) für den Weitertransport nach Haiti mit Mannschaft zu unterstützen, um den Zeitplan einhalten zu können.
Mit Zustimmung des Vizepräsidenten des ÖBFV Herrn Branddirektor Dr. Gerald Hillinger hat es der Landesfeuerwehrverband Wien übernommen, unverzüglich Mitglieder des Katastrophenhilfsdienstes (KHD) zur Unterstützung der EU-Aktion abzustellen.
Am 22. Jänner 2010 wurde um 15:49 Uhr der KHD alarmiert.
Um 16:20 Uhr fuhr ein Vorauskommando mit V Ing. Hebelka und LM Ing. Piller zum Flughafen Schwechat und erkundete mit dem Vertreter der Flughafen-Betriebsges.m.b.H. Herrn Pouzar den Umfang der Fracht bzw. den notwendigen Unterstützungsaufwand. In der Folge wurden 18 Mann des KHD mit 2 MTF zum Flughafen Wien nachgezogen. Im Detail ging es am Freitag um das Abladen von 400 Zelten (Gesamtgewicht 22 Tonnen), 670 Kisten mit Sanitätsmaterial (Gesamtgewicht 6 Tonnen) und 10 Großzelte (Gesamtgewicht 2,5 Tonnen). Die Fracht wurde mit LKWs der unterschiedlichen Frächter und Organisationen angeliefert und wurde vom KHD im Frachtterminal eingelagert.
Nach Abschluss der Arbeiten rückten die Kräfte des KHD um 20:30 Uhr wieder ein.
Am Sonntag, dem 24. Jänner 2010 wurden nach dem Zusammenstellen der KHD-Fahrzeuge und den, von der Berufsfeuerwehr zur Verfügung gestellten Fahrzeugen, die KHD-Kräfte um 08:30 Uhr vom KHD-Stützpunkt ?Am Spitz? auf den Flughafen verlegt.
Die am Freitag am Frachtterminal des Flughafen Wien vorbereiteten Hilfsgüter wurden von den 15 Mann des KHD auf drei LKW-Sattelzüge, sowie drei Feuerwehr-LKW verladen. Diese Arbeiten wurden um 12:45 Uhr abgeschlossen.
Auf Grund des verspäteten Eintreffens der russischen Frachtmaschine (ILJUSCHIN 76) um 14:45 Uhr konnte erst um 15:30 Uhr mit den Beladungstätigkeiten begonnen werden. Zudem musste auf Entscheid der Besatzung die gesamte Ladung vorher am Flugfeld entladen und danach zum größten Teil einzeln und händisch in die Maschine verbracht werden.
Trotz der extremen Wetterverhältnisse (- 8 °C und starker Wind am Vorfeld), und der damit verbundenen physischen Mehrbelastung konnte der Zeitplan für die Beladung im Hinblick auf die Abflugzeit 22.00 Uhr eingehalten werden.
Von der Zentrale wurden Heißgetränke, sowie von der Flughafen-Betriebsges.m.b.H. Kaltverpflegung zur Verfügung gestellt. Um 21:30 Uhr konnten die Beladearbeiten der Frachtmaschine abgeschlossen werden. Das Flugzeug hat planmäßig um 22:00 Uhr in Richtung Kanada (1.Tankzwischenlandung) abgehoben. In Summe wurden am Sonntag 32 Tonnen Hilfsgüter per Hand verladen, wobei die Hilfsgüter zweimal umgeladen werden mussten!
Die Einsatzkräfte des KHD verließen um 21:45 Uhr den Flughafen!
Nach dem Hochwassereinsatz von Dürnkrut stellte dieser Unterstützungseinsatz den bislang aufwendigsten Einsatz des KHD-Wien dar.